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Panzer
VI Ausführung E „TIGER“ (Sd. Kfz. 181) |
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Schon
1937 schrieb das Heereswaffenamt einen Auftrag aus, welcher die Entwicklung
eines schweren Kampfpanzer beinhaltete. Hierfür reichten Henschel sowohl auch
Porsche ihre Projektvorschläge ein. Im laufe der Entwicklungsarbeiten stellte
Henschel drei Prototypen (VK 3001 (H)) her. Davon wurden im Frühjahr 1941
zwei Fahrzeuge mit der 12,8 cm Kanone 40 (eine Adaption der 12,8 cm
Flugabwehrkanone 40) an der Ostfront als Panzerjäger eingesetzt. Porsche
stellte zwei Prototypen (VK 3001 (P)) zur Verfügung. Diese sollen bei
Testfahrten Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 60 km/h erreicht haben. Nach
ausgiebigen Versuchen musste eine Erprobung beendet werden, da technische
Mängel nicht beseitigt werden konnten. Frühjahr 1941 intensivierte das
Heereswaffenamt die Weiterentwicklung eines schweren Panzers. Im Hergang von
Panzergefechten an der Ostfront, beschleunigte man die Arbeiten. Aufgrund von
Meinungsverschiedenheiten wurden zwei getrennte Entwicklungsaufträge
vergeben. Ersterer ging an Henschel, der VK 3601. Die technischen Vorgaben
hierfür waren ein Fahrzeug mit zirka
36 bis 40 Tonnen Gewicht und einer konischen 6 oder 7 cm Kampfwagenkanone.
Der zweite Auftrag wurde an Porsche vergeben. Unter der Bezeichnung VK 4501
verbarg sich ein Panzer der 45 Tonnenklasse in Kombination mit einer 8,8 cm
Kanone. Während der Konzeptumsetzungsarbeiten, zeigte sich bei Henschel die
Machbarkeit der geforderten konischen Kampfwagenkanone. Jedoch musste für die
Produktion der Panzergranaten hohe Mengen an Wolfram aufgewendet werden. Wolfram
war zu diesem Zeitpunkt ein äußerst knappes Rohmaterial. Aufgrund dieses
Mangels wurde die Entwicklung des VK 3601 eingestellt, da eine Umbewaffnung
auf eine 8,8 cm Kanone wegen des zu geringen Turmdrehkranzumfangs nicht
möglich war. Das Heereswaffenamt wollte die gewonnenen Erkenntnisse nicht
aufgeben und erteilte an Henschel einen neuen Auftrag zur Entwicklung eines
schweren Kampfpanzers mit 8,8 cm Kanone. Der neue Entwurf basierte auf einem
abwandelten Laufwerk des VK 3601. Um die Projekte unterscheiden zu können,
bezeichnete das Heereswaffenamt ab diesem Zeitpunkt das von Porsche als VK
4501 (P) und das von Henschel als VK 4501 (H). April 1942 hatten Henschel und
Porsche ihre Prototypen fertig gestellt. Am 20. April 1942, präsentierten die
beiden Hersteller ihre Fahrzeuge dem Oberbefehlshaber und Heereswaffenamt.
Bei diversen Tests, vermochte sich Henschel mit seinem Modell durchzusetzen.
Somit konnte Henschel die Serienproduktion anlaufen lassen. Porsche hatte
jedoch schon vor der Präsentation angefangen 90 Wannen ihres Entwurfs
herzustellen. Sie sollten die spätere Basis für den Jagdpanzer „Ferdinand“/
„Elefant“ schaffen. Der nun in Serie hergestellte „Tiger“ stellte ein Novum
des Panzerbaus dar. Die sehr starke Panzerung von bis zu 110 mm in Kombination
mit der durchschlagkräftigen 8,8 cm KwK 36 L/ 56 und einem Kampfgewicht von
57 Tonnen ließen ihn zu den „Schwergewichten“ an der Front werden. Allein
schon die Abmessungen waren beachtenswert. Die Außenmaße betrugen in der
Gesamtlänge 8,450 m, Breite über alles 3,705 m und die Gesamthöhe 3,000 m. Im
vorderen und hinteren Wannenbereich betrug die Bodenfreiheit 0,470 m. Vier
Kraftstofftanks beinhalteten insgesamt 540 Liter Treibstoff, die bei
ordnungsgemäßen Einsatz auf der Straße einen maximalen Fahrbereich von bis zu
195 Kilometer ermöglichten. Eine integrierte Pumpanlage im Tanksystem, bot
die Möglichkeit, Kraftstoff anderer Fahrzeuge aufzunehmen. Durch dieses
Verfahren konnte auch Treibstoff feindlicher Fahrzeuge genutzt werden. Wie
auch bei anderen Fahrzeugen der Panzertruppe üblich, war der Motor vom
Kampfraum mittels eines Brandschotts abgetrennt. Zudem bestand im Motorraum
eine selbsttätige Feuerlöschanlage, die mittels elektrischer Wärmesensoren
arbeitete. Wenn die Sensorik eine
Temperaturerhöhung jenseits von 160 Grad feststellte, so setze diese
autonom an gefährdeten Stellen im Motorraum für zirka sieben Sekunden
Löschmittel frei. Ein 12 Zylinder Maybach HL 210 P 45 mit 650 PS stellte für
die ersten 250 „Tiger“ die notwendige Antriebsleistung zur Verfügung. Ab dem
251. Fahrzeug lieferte ein 12 Zylinder Maybach HL 230 P 45 mit 700 PS mehr
Durchzugskraft und machte den Panzer im Gelände und auf der Straße
leistungsfähiger. Die im „Tiger“ eingesetzten Motoren hatten, nach
Beseitigung einiger „Kinderkrankheiten“ eine Betriebssicherheit von etwa 100
Stunden oder zirka 2000 Kilometern. Das im vorderen Wannenbereich verbaute
OVLAR OG 40 12 16 A Getriebe setzte die Motorleistung mit acht Vor- und vier
Rückwärtsgängen auf das Laufwerk um. Getriebe- sowie Lenkbedienung durch den
Fahrer und die dazugehörige Wartung mittels der Panzerbesatzung erforderten
im Feldeinsatz hohe technische Kenntnisse. So konnte schon ein unterlassener
Ölfilterwechsel schnell zu einem schweren Getriebeschaden heranwachsen. Um in
sandigen Einsatzgebieten Motorausfälle zu minimieren, konnte bei Bedarf eine
Feifel-Luftfilteranlage am Heck des „Tiger“ montiert werden. Wie sonst bei
deutschen Panzerfahrzeugen zeitgemäß, lagen die Antriebsräder im vorderen
Bereich der Wanne. Der „Tiger“ besaß ein Schachtellaufwerk, welches mittels
Drehstabfedern und an der ersten und letzten Laufrolle je Seite zusätzlich
mit einem Stoßdämpfer ausgestattet, den Panzer stabilisierte. Eine absolute
Neuerung stellten die mittels Drahteinlagen verstärkten Gummibandagen an den
Laufrollen dar. Dies erwies sich als notwendig, um aufgrund des hohen
Kampfgewichtes nicht ständig die Laufrollen auszutauschen. 725 mm breite
Ketten, die je Fahrzeugseite 96 Glieder hatten, erzeugten einen Bodendruck
von 1,040 kg/ cm². Wenn der Panzer mit der Eisenbahn transportiert werden
musste, war das Aufziehen der 520 mm breiten Transportketten und der Abnahme
der äußeren Laufrollen notwendig, da sonst das zulässige Bahnprofil in der
Breite überschritten worden wäre. In den zwei ersten Einsatzjahren,
gestaltete sich das Bergen des „Tiger“ als schwierig, da sein hohes
Kampfgewicht von 57 Tonnen die Bergungsmannschaften vor große
Herausforderungen stellte. Die Konstruktion des Panzerturmes stellte eine
Mischung verschiedener Konzeptionsvorschläge der unterschiedlichen Entwickler
dar. Den Voraussetzungen der Wanne folgte auch die Panzerung des Turmes.
Frontal war der mit einem hydraulischen Seitenantrieb schwenkbare Turm durch
seine 110 mm starke und Oberflächengehärteten Blende sehr gut geschützt. An
den Turmseiten befanden sich jeweils 3 Nebelwurfbecher. Hiermit konnten
Wurfkörper verschossen werden, die zum Beispiel eine Nebelwand erzeugten oder
Signalfarben freisetzten. Als Hauptbewaffnung kam eine 8,8 cm KwK 36 L/56 zum
Einsatz. Die Panzerkanone beruhte auf einer Weiterentwicklung der 8,8 cm
Flugabwehrkanone. Hohe Feuerkadenz und eine enorme Wirkung auf jegliche Arten
von Panzerung, machten die 8,8 cm KwK
36 L/56 bis 3000 m im Panzerkampf sehr effektiv. Außerdem stellten jeweils
ein 7,92 mm MG 34 in der Wannenfront (Funker-MG) und im Turm die
Sekundärbewaffnung (Munitionszuführung vom Ladeschützen, Bedienung über den
Richtschützen). Zusätzlich konnte an der Kommandantenkuppel ein
Fliegerbeschussgerät (7,92 mm MG 34 auf einer Lafette) eingesetzt werden. Im
letzten Abschnitt des Krieges, verwendete man alternativ statt des 7,92 mm MG
34 auch das 7,92 mm MG 42. Für den Einsatz konnte der „Tiger“ bis zu 92
Granatpatronen (8,8 cm Panzergranate 39 und 40, 8,8 cm Hohlladungsgranate,
8,8 cm Sprenggranate) und 5850 Maschinengewehrpatronen aufnehmen. Während der
laufenden Produktion, flossen diverse Verbesserungen in die „Tiger“ ein. Als
erste Neuerung neben dem leistungsfähigeren Motor war eine
Panzerungsverstärkung im Optikbereich der Turmblende. Außerdem senkte ein
geänderter Turm in Kombination mit einer neuentwickelten Kommandantenkuppel
die Gesamthöhe auf 2,885 m. Die Anfangs an den Turmseiten vorhanden
Nebelwurfbecher wurden nach Unfällen weggelassen, da sie unter Umständen die
Panzerbesatzung außer Gefecht setzen konnten. Zwischenzeitlich erhielt der
„Tiger“ eine Zimmeritbeschichtung, welche vor Haftminen schützen sollte. Im
letzten Produktionsdrittel bekam das Laufwerk Stahllaufrollen. Aufgrund eines
innen liegenden Gummiringes der Stahllaufrollen, konnte nun auf die
Gummibandagen verzichtet werden. Auch die Richtschützenoptik unterlag einer
Modifizierung. Nach dem Auslauf des binokularen Turmzielfernrohr 9 b (TZF9b),
versah nun das monokulare Turmzielfernrohr
9 c (TZF 9 c) seinen Dienst für den Richtschützen. Außerdem wurden 84 „Tiger“
aus der damaligen Produktion zu Panzer-Befehlswagen ausgerüstet. Zugunsten
zusätzlicher Funkausrüstung, sank der Munitionsvorrat auf 66 Granatpatronen.
Nach 1354 gefertigten (Juli 1942 bis August 1944) „Tiger“ stellte Henschel
die Produktion ein, um den Ausstoß der „Tiger II“-Fabrikation zu erhöhen. |
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